Liebe Tierfreundinnen, liebe Tierfreunde,
in Südost-Ungarn sind Herzwürmer seit ca. 2 Jahren ein Problem. Auch in unserem Tierheim sind ca. 2-3% der Hunde von Herzwürmern befallen. Wir testen jeden unserer Hunde und starten bei einem positiven Ergebnis direkt mit der Behandlung. Die Behandlung selbst ist kein Hexenwerk, denn wir setzen auf die wirkungsvolle, aber ungefährliche Slow-Kill-Methode.
Dabei werden die Hunde zunächst 4 Wochen lang mit einem Antibiotikum behandelt und bekommen dann ca. 1 Jahr lang ein Spot on, z.B. Advocate oder Stonghold. Das sind diese Mittel, die auch gegen Flöhe oder Zecken gegeben werden. Nach einem Jahr testen wir nach. Können die Herzwürmer nicht mehr nachgewiesen werden, dann ist der Hund geheilt. Wenn die Herzwürmer doch noch nachweisbar sind, dann müssen wir nochmal eine Runde drehen. Das nennt man Slow-Kill-Methode, die bislang IMMER funktioniert hat. Viele unserer Hunde im Tierheim, aber auch vermittelte Hunde, sind so ohne großes Risiko und ohne großen finanziellen Aufwand herzwurmfrei geworden.
So weit so gut. Leider gibt es in Österreich noch viele Tierärzte –und auch Kliniken- die diese sichere und effektive Behandlungsmethode in Frage stellen. Der Hund mit Herzwürmern kommt nach Österreich und wird dem Tierarzt vorgestellt. Da müssen dann auf einmal Arsenspritzen gegeben werden, der Hund soll tagelang in der Klinik bleiben, horrende Kosten entstehen. Im allerschlimmsten Falle soll der Hund gar operiert werden.
So gewesen bei einem unserer Vermittlungshunde. Vermittelt haben wir ihn mit den Worten: Herzwürmer sind echt keine große Sache, die kriegt man in den Griff. Die Behandlung ist auch gar nicht kompliziert oder teuer. Wenn die Therapie noch läuft, bekommen Sie die Medikamente mit.
Und es kam, wie es des Öfteren kommt. Der Hund wurde dem Tierarzt vorgestellt, der schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ein Gespräch später wurde aus dem gut zu behandelnden Herzwurm-Hund ein Hund, der knapp vor dem Exodus steht und für tausende von Euros behandelt werden sollte. Frauchen rief völlig aufgelöst bei uns an. Wir haben eine Lösung gefunden und heute sind alle glücklich und zufrieden. UND GESUND. Der Hund ist mit Hilfe der Slow-Kill-Methode herzwurmfrei und genießt sein Leben. Frauchen hat für uns ihre Geschichte aufgeschrieben, um allen Interessenten und Übernehmern von Herzwurm-Hunde ein bisschen die Angst davor zu nehmen.
Prolog: Es sollte doch ein Dackel werden….
Mit dem Gedanken noch einen kleinen Hund zu adoptieren (wir hatten schon 3 größere Hunde) meldete ich mich bei dogNET, der lieben Gabriele. Paco sollte es sein, ein kleiner Dackel, der war aber auch zu niedlich….Einige Gespräche später kam die Nachricht….die Pflegestelle und ihre Familie konnten ihn nicht hergeben. Durchaus verständlich….. Was nun? Gabriele schickte mir ein paar Bilder….Baltasar war dabei….ein schreckliches Schicksal und ein stattlicher Rüde mit 60cm Höhe….wieder Gespräche und eine schlaflose Nacht später…ok er soll kommen…wir freuen uns auf ihn.
Hauptteil: Die fiesen Herzwürmer….
Der Termin bei meinem Tierarzt hier in Österreich war ernüchternd. Er schlug folgendes für Baltasar vor: 2 Wochen Aufenthalt in einer Tierklinik…Kostenpunkt 2.500 €- 3.500€…….und er kann während der Therapie versterben. In mir zog sich alles zusammen….Wow…erstmal durchatmen…Panik ergriff mich…mein großer Junge….nein, das darf nicht sein! Es muss doch eine andere Lösung geben.
Mit dieser Sorge rief ich Gabriele an. Warte, ich gebe Dir die Telefonnummer eines befreundeten Tierarztes….In diesem Gespräch mit dem Tierarzt stellte sich die Krankheit als relativ einfach behandelbar dar.
Mit einem immer noch flauen Gefühl stellte sich jetzt die Frage: Gehe ich mit Baltasar wie angeraten in die Tierklinik oder gehe ich den Weg auf eigene Faust mit Unterstützung der vom Verein empfohlenen Tierarzt und meinem Haustierarzt? Ich entschied mich für Letzteres. Warum? Es fühlte sich richtig an. In Österreich sind die Herzwürmer einfach noch nicht alltäglich. Sie sind etwas nicht Greifbares. Der Feind Herzwürmer…
Mein Tierarzt blickte skeptisch, als ich ihm meine Entscheidung mitteilte, wollte mich aber auf jeden Fall unterstützen. Sicher auch selbst gespannt, ob denn die Behandlung funktionieren würde.
Also begannen wir die Therapie mit einer Blutuntersuchung bei der Vet.med. Wien. Das Ergebnis: Macrofillarien sind vorhanden….Mist….Das sind die ausgewachsenen HW….bah. Die Uni empfiehlt das „Slow-Kill Protokoll“…..nun denn, heißt was?
Doxicyclin…..Bewegungseinschränkung…(also kein Joggen oder neben dem Fahrrad herlaufen)…2 Jahre mtl. Stronghold…..ok, das wird hart….dann der Stopp….eine neue Studie: 30 Tage Doxi und 10 Monate Advocate. Therapie Erfolg liegt bei 97%….keine Bewegungseinschränkung nötig…. Yes, das ist es!!!!! Wenn er zweimal im Abstand von 6 Monaten negativ getestet wurde, ist er geheilt! Es fühlte sich gut an, also haben wir die Therapie durchgestanden.
Epilog: Nun, das alles liegt jetzt drei Jahre hinter uns.
Baltasar ist geheilt!!!!! Wir sind die fiesen Herzwürmer losgeworden. Ja mein großer Junge ist wieder gesund.
Mein Wunsch für alle, die einen Hund mit Herzwürmern haben (oder sich für einen interessieren):…… sich nicht verunsichern lassen und im direkten Schulterschluss mit dem Verein und den Tierärzten verantwortungsvoll mit den HW umgehen. Sie sind mit der Slow-Kill-Methode durchaus besiegbar…..die fiesen Herzwürmer.