Gerne berichte ich von Dahlia und unseren Erlebnissen 🙂 Einige Nachrichten und Fotos habe ich dir schon geschickt, aber natürlich gibt es noch mehr zu erzählen. Aber da auch mögliche zukünftige Adoptionsfamilien angesprochen werden sollen, möchte ich zunächst von den Erfahrungen in den ersten drei Wochen berichten. Denn gerade, wenn jemand das erste Mal einen Tierschutzhund nach Hause holt, der schon einiges erlebt hat, weiß man vielleicht nicht, dass gewisse Momente normal sind und vorübergehen. Dahlia ist meine zweite Hündin aus dem Tierschutz und eine zuckersüße Maus, mein kleiner Schatz, aber natürlich war sie auf der Fahrt nach Hause skeptisch und sehr damit beschäftigt, die Umgebung zu erkunden. Dementsprechend hat sie sich weniger für uns interessiert. Die Skepsis hat sich bei der Ankunft in ihrem neuem Zuhause gleich gelegt, aber in den ersten drei Wochen reagierte sie in der Nacht sehr ängstlich auf alle möglichen Geräusche wie zB. das Knarren der Stiege. Das kannte ich schon von meinem ersten Hund, aber oftmals wird das zukünftige Adoptionsfamilien nicht gesagt und es schreckt sie ab. Ein Nachtlicht und natürlich Zeit und gemeinsame Tätigkeiten wie zB viele Spaziergängen und gemeinsame Läufe durch den Wald, weil das einfach ihre Lieblingsbeschäftigung ist, haben ihr geholfen, sodass sie nach ein paar Wochen keine Angst mehr hatte. Des Weiteren war sie sehr unsicher in der Nähe von jeder Art von Wasser, auch Trinkschüssel. Das war für mich auch neu. Ich hab beim Hundetrainer nachgefragt, der mir auch nicht wirklich weiterhelfen konnte. Ich habe im Internet recherchiert, hat auch nicht geholfen. Letztendlich habe ich auf meinen Bauch gehört und mich gefragt, was Dahlia am meisten mag. Futter war ihr anfangs auch nicht so wichtig. Die Fleischstücke hat sie aus dem Napf genommen, um nicht mit dem Wasser in Berührung zu kommen. Also bin ich mit ihr zu einem kleinen seichten Bach gegangen und hab versucht, mit ihr durch den Bach zu laufen. Das haben wir ein paar Mal gemacht und noch andere Übungen und nach 3 bis 4 Monaten war es dann endlich soweit, sie hat normal aus der Wasserschüssel getrunken und mittlerweile springt sie in den Bach und spielt manchmal sogar mit dem Wasser. Ansonsten ist sie von Anfang an total brav gewesen. Natürlich hat sie an der Leine gezogen, weil sie alles erkunden wollte und ihr Jagdtrieb hat sie in den Wald gezogen. Aber mit genügend Bewegung und entsprechender Beschäftigung, sie liebt das Spielen mit dem Echtfell-Dummy, läuft sie ganz entspannt und brav an der Leine. Wir haben schon einige Strecken und Gegenden erkundet, weil sie nicht nur Spaziergängen, Wanderungen und Laufen liebt, sondern auch Autofahren. Letztens waren wir auf der Hohen Wand und am Fuße des Schneeberges waren wir auch schon.

Zu den Erfolgen zählen auch ein paar Grundkommandos, die sie teilweise schon kannte, aber ich glaube noch nicht auf Deutsch. Sie hat recht schnell gelernt, vor allem in letzter Zeit habe ich bemerkt, wie sie von ihren Hundefreunden gelernt hat, dass auch Stofftiere Spielzeuge sein können und Holzstöckchen interessant sind. Sie versteht zwar nicht, warum die anderen Hunde vom Stoffhasen begeistert sind, aber sie probierts aus. Man merkt, dass Dahlia sich eine gewisse Zeit lang selbst versorgen musste und sie dadurch eine sehr gute Jägerin geworden ist und perfekt im Gelände zurecht kommt. Sie ist wirklich einzigartig und jeder, der sie trifft ist überrascht, wie brav und lieb sie ist. Ich bin wirklich froh, dass diese süße Maus zu mir gekommen ist, wo man Verständnis für sie hat, ihren Jagdtrieb versteht und sie auch genügend Beschäftigung und Bewegung bekommt.

Das ist jetzt doch etwas viel geworden, aber ich hab schon viel mit ihr erlebt. Ich könnte noch mehr schreiben, aber es ist schon ein Roman 😅. Auch kann ich jedem einen GPS Tracker empfehlen, weil einmal der Karabiner nicht gehalten hat und Dahlia ist dem Reh hinterher und war weg. Damals hatte ich noch keinen GPS Tracker und sie war erst drei Wochen bei mir. Ich wusste nicht, dass sie zum Auto zurück laufen würde. Zum Glück ging alles gut aus, aber seitdem hat sie immer den GPS Tracker am Geschirr und eine sehr stabile Leine.